Ich fühlte mich am Morgen wie neu geboren. J. brachte mich und meinen Drahtesel mit dem Auto wieder zurück zum Hauptbahnhof Linz. Im Auto zerbrach plötzlich meine Sonnenbrille genau in der Mitte ohne ersichtlichen Grund, wir waren beide überrascht und lachten. Ich hatte ja eine Backup-Brille mit.
Von Linz nach Krems war der Radweg wie seit Regensburg. Größtenteils entlang der Donau, gut asphaltiert und beschildert. Ich entschied mich für den nördlichen Donauradweg. Das Wetter war sehr warm und wolkenfrei und so baute ich trotz Sonnencreme meinen Sonnenbrand etwas weiter aus.
In Grein wurde es dann leider etwas ungemütlich, da der Radweg direkt an der B3, einer gut befahrenen Straße entlang läuft und sehr schmal war. Rechts neben mir war ein Geländer und direkt dahinter die erhöhte Donau, links neben mir war der Verkehr der stellenweise sehr rasant war. Der Radweg endete dann nach drei Kilometer und so musste ich direkt auf der Bundesstraße fahren, wo mir offen gestanden etwas anders geworden ist. Wenn so ein LKW an einem vorbei zieht und man zwischen Donau und dem Kraftfahrzeug eingeengt wird, ist man eher nicht innerlich entspannt. Doch nach St. Nikola wurde es besser, die Radspur war wieder da und wurde ab Sarmingstein breiter. Also ging es voller Motivation weiter und ich erreichte mein geplantes Ziel Emmersdorf, doch da es mir dank der hervorragenden Arbeit von J. viel besser ging und ich mich energiegeladen gefühlt habe, entschloss ich mich bis nach Krems weiter zu fahren.
Nach Aggsbach Markt führte der Radweg nicht mehr Eben entlang der Donau, es ging durch diverse Dörfer immer wieder bergauf und bergab. Es war zu bewältigen, aber die Kilometer machten sich wieder bemerkbar, diesmal schmerzen jedoch nicht meine Knie. Man wurde aber abermals von der Aussicht belohnt. In Willendorf sah ich den Fundort der Venus von Willendorf. Es folgten Schwallenbach, Spitz, St. Michael, Wösendorf, Weißenkirchen, Heudürr, Dürnstein, Ober- & Unterloiben, Rothenhof, Stein an der Donau. In Krems angekommen wartete schon mein Bruder auf mich mit meinem Fahrrad, der uns zum Elternhaus brachte.
Die Etappe war offen gestanden sehr interessant und abwechslungsreich. Morgen würde es dann wieder nach Hause in Wien gehen.