Am 25. April 2015 wurde das Streunen geboren. Als Idee zwischen zwei Menschen wurde schnell daraus für mich ein wichtiger Lebensbestandteil. Am 6. Mai 2015 begann ich mit Runtastic ein wenig Statistik über das neue Hobby erheben zu können um mich selbst ständig motivieren zu können, weiter zu gehen… manchmal sogar weiter als es meinem Körper lieb war. Eines habe ich jedoch bemerkt. Ich fühle mich weitaus ausgeglichener und merke wie es mir körperlich und vor allem geistig besser geht, werde auch seltener krank seitdem ich mich draußen bewege.
Hier ein paar Zahlen der ersten Saison auf Runtastic:
Gesamt zurück gelegte Kilometer: 4.901,06 km
Es wurden von Mai 2015 bis Mai 2016 1.416,22 Kilometer zu Fuß, 1.897,57 Kilometer mit meinem Citybike und 1.587,27 Kilometer mit dem Rennrad bewältigt.
Die längste Radtour war am 17. Juli 2015 und umfasste 107,4km. Der längste Spaziergang war am 24. Dezember 2015 mit einer Gesamtlänge von 46,66km.
Die außergewöhnlichsten Streunerorte in meiner Saison waren eindeutig Berlin (69,79km in drei Tagen) und Amsterdam (Amsterdam Light Festival).
Ich möchte aber auch an diesem Punkt den Preis meiner Statistik und meiner Leidenschaft nennen: die Privatsphäre.
Das ist der größte Knackpunkt an der ganzen Geschichte, dessen ich mir durchaus bewusst bin. Runtastic ist an sich ein gutes Programm, welches in einem den Ehrgeiz wecken kann, vor allem wenn man – wie ich – es in Computerspielen gewohnt war in einer düsteren Welt herum zu laufen, Monster zu töten, Items zu farmen, Erfahrungen zu grinden um wie blöd zu leveln nur um an einem unausgesprochenen Wettbewerb innerhalb des Clans teilzunehmen.
Es gibt mittlerweile einige Alternativen zu Runtastic, jedoch war ich mit keiner so zufrieden wie mit der oben genannten Software. Bei Runtastic handelt es sich um ein österreichisches Unternehmen welches mittlerweile neben der Software auch Hardware im Fitnessbereich herstellt.
Einziges Manko ist die fragwürdige Kalorienberechnung, die ständige Bewerbung der Runtastic Premium Dienste, auch wenn man die App gekauft hat und die Inkompatibilität zu Samsung Gear Fit. Der größte Haken an der Sache ist jedoch ein anderer: Google.
Runtastic nutzt als Kartendienst Google Maps. Ob einem der Gedanke nun gefällt, dass man private Bewegungsmuster aufzeichnet und somit einen Teil seiner Privatsphäre privaten Unternehmen gibt muss jeder für sich selbst beantworten.
Des weiteren wurden erste Stimmen laut, dass Versicherungen um freiwillige Erhebungen seiner Kunden buhlen und einen gesunden Lebenswandel mit Rabatten entlohnen will. Auch Konzerne könnten ihre Mitarbeiter somit motivieren, sich mehr zu bewegen. Somit wird Druck innerhalb einer Abteilung oder unter den Mitarbeitern erzeugt, um möglichst gesunde, produktive Angestellte zu haben.
Ich finde, dass man sich dessen bewusst sein sollte, bevor man sich vorschnell entscheidet, ohne die Tragweite seiner Entscheidung zu kennen, aber es stört auch kaum Leute, dass zum Beispiel Whatsapp das gesamte Telefonbuch seiner Kunden zu sich hochladen lässt. Ich habe mich dazu entschlossen theatralisch ausgedrückt den Pakt mit dem Teufel einzugehen und freue mich schon auf die kommende Saison.