Dieses Mal plante ich eine Fahrrad Tour in eine Himmelsrichtung, in der ich noch nie mit dem Fahrrad war – Richtung Süden in das schöne Burgenland.
Gesagt getan packte ich für die geplanten vier Tage meine sieben Sachen in die Radtaschen und radelte etwas umständlich meinem Ziel des ersten Tages entgegen – Eisenstadt. Ich wollte einen geplanten Umweg über das Leithagebirge machen, da ich mit meinem neuen Fahrrad endlich die Herausforderung von Steigungen genießen konnte.
So ging es Dank Google Maps Navi raus aus Wien, doch da war ich offen gestanden nach dem Verlassen von Schwechat etwas ernüchtert. Irgendwie navigierte mich die Software nicht wie zuerst ausgewählt über schwach befahrene Landesstraßen. Nein. Google beschloss, dass es doch ein besonderes Vergnügen sei auf der gut frequentierten Bundesstraße B10 mit anspruchsvollen Gegenwind und starken Böen Richtung Schwadorf zu radeln. Die Fahrbahn war alles andere als dankbar, da es tiefe Spurrillen gab und ich rechts daneben auf der Sperrlinie und knapp angrenzender hoher Kante von der Straße ins Bankett kaum Platz zum Fahren fand, da der Wind weitaus mehr Platz erforderte, da ich den Lenker immer gegen den Wind mit Kraftaufwand halten musste. So entschloss ich mich weiter links neben der Spurrille zu fahren. Es war alles andere als entspannt, ich verfluchte meine Routenplanung und war den Autofahrern sehr dankbar, dass sie alle geistesgegenwärtig gehandelt haben und mich mit aureichend Seitenabstand überholten. Auch ein besonderer Dank an dieser Stelle an alle Bus- und LKW-Fahrer, die sogar die Geschwindigkeit reduzierten um gefährliche Windturbulenzen zu verhindern.
Ich war zutiefst glücklich als ich von der Bundesstraße auf die Landstraße Richtung Rauchenwarth wechseln konnte. Von dort an plagte ich mich gegen den Wind über Wienerherberg, Ebergassing, Gramatneusiedl, Reisenberg, Wasenbruck nach Hof am Gebirge, wo ich über das Leithagebirge radeln wollte.
Ich fuhr diese Strecke vor einigen Wochen berufsbedingt mit dem Auto und wollte mich dieser Herausforderung stellen. Da ich meine Kräfte gut einteilen musste machte ich unterwegs keine Fotos von dem wunderschönen Streckenabschnitt. Hier schlängelt sich eine Straße im sehr guten Zustand über das Leithagebirge. Aufgrund der Sreckenführung ging mir nie die Kraft beim bergauf radeln aus und die Umgebung mit schönen Sträuchern und Bäumen lenkten einen wirkungsvoll von der Anstrengung ab. Es ist ebenfalls eine beliebte Motorradstrecke, wie ich unterwegs feststellte, da ich immer wieder von Motorradfahrern überholt wurde.
Am höchsten Punkt des Leithagebirges ging es dann bergab Richtung Donnerskirchen. Der Wind war aufgrund der Bäume hier entschieden schwächer und so wagte ich mit 60km/h die kurvenreiche Strecke hinunter zu brettern und genoss den aufkommenden Geschwindigkeitsrausch. Es war ein tolles Gefühl und ich verstand nun immer mehr die Liebe zu anspruchsvolleren Strecken als zum Beispiel den Donauradweg. In der Ferne erblickte ich schon den Neusiedlersee.
Von Donnerskirchen nach Eisenstadt ging es über einen gut beschilderten Radweg auf Güterwegen sehr entspannt bei abflachendem Gegenwind. Dort angekommen fand ich eine Unterkunft bei V. Sie zeigte mir dann noch die Gloriette, wo man einen wunderschönen Blick über den Neusiedlersee genießen konnte.
Morgen würde es um den Neusiedler See gehen. Der Wetterbericht versprach Sonnenschein, jedoch erneuten Wind. Je nachdem würde ich dann in Rust am Neusiedlersee entscheiden, ob ich Richtung Ungarn oder Neusiedl am See radeln würde.
Streckenlänge: 65,80km
Dauer: 4:14:43