Erneut verschlug es mich nach Transdanubien zur Linie 26. Diesmal leistete mir V. abermals Unterstützung und so fuhren wir mit der Schnellbahn nach Strebersdorf, wo wir zur Station „Edmund-Hawranek-Platz“ spazierten.
Von hier ging es nun kurze Zeit später entlang der Prager Straße. Auch hier fiel es mir schwer der Umgebung etwas Positives abzugewinnen. Entlang des Gehweges waren kaum Menschen anzutreffen und die Umgebung war architektonisch eher karg. Ich fühlte mich an die Linie 25 erinnert und hoffte, dass diese Linie noch einige interessante Überraschungen bereithalten würde.
Wir erreichten den Floridsdorfer Spitz und gingen am Floridsdorfer Bahnhof vorbei, wo die Linie 25 und 26 gemeinsam bis zur Station „Donaufelder Straße/Josef-Baumann-Gasse“ verliefen. Weiter ging es dann zum Kagraner Platz am Bezirksmuseum vorbei in die Forstnergasse.
Hier nahm dann die ganze Unternehmung eine interessante Wende. Wir mussten uns zwischen zwei Wegen entscheiden, da die Linie 26 weiter auf einer Brücke verlief. V. und ich waren uns einig, dass wir rechts entlang der Straßenbahnlinie weitergehen würden, da diese Seite weitaus einladender aussah und besser beleuchtet war. Wir kamen in eine kleine Gartensiedlung und scherzten darüber warum denn nun die Straßenbahn ohne ersichtlichen Grund auf einer Brücke geführt wird. Ein paar Minuten später wurde der Gehweg von einem versperrten Tor blockiert, also waren wir zur Kehrtwende gezwungen und gingen die Parallelgasse. Jedoch auch hier war uns ein Weiterkommen verweigert. Ein Zaun und dahinter gelegenen Schnellbahngleise machten ein Weiterkommen für uns unmöglich also mussten wir einen Umweg bis zur Hirschstettner Straße hinnehmen. Nun war auch die Frage beantwortet, warum die Straßenbahnlinie nun auf einer Brücke verlief. Wir gingen Richtung Hirschstettner Straße weiter zum Gewerbepark Stadlau und unter der Schnellstraße S2 hindurch und da wir nicht einen noch größeren Umweg über die Süßenbrunner Straße gehen wollten, bogen wir direkt nach der S2 auf einen Feldweg ein, der vermeintlich in die richtige Richtung führte.
Dieser Feldweg war definitiv der Höhepunkt der ganzen Unternehmung, da wir schon unterwegs der Linie 26 uns beklagt haben, dass es wenig zu sehen oder zu entdecken gibt und nun hatten wir ein kleines Landabenteuer mitten in der Stadt. Wir fühlten uns an unsere jungen Jahren am Land erinnert, ich aus Niederösterreich und sie aus dem Burgenland. Der Feldweg war stellenweise aufgrund riesiger Pfützen nicht begehbar und so mussten wir uns immer wieder durchs stachelige Strauchwerk kämpfen, was aber unserer guten Laune nicht im Entferntesten schadete. Ich hoffte nur, dass der Feldweg uns wirklich zurück zur Linie 26 führen würde. Doch unser eiserner Wille führte uns erfolgreich zurück auf Kurs. Aufgeben und zurück gehen war trotz teilweise sehr beschwerlichen Abschnitten nie eine Option für uns. Natürlich wäre rückblickend betrachtet der Weg über die Süßenbrunner Straße zwar länger, jedoch unbeschwerter und schneller zu gehen gewesen, doch es wäre definitiv nur halb so lustig gewesen.
Schlammverschmiert an Jacken, Hosen und Schuhen gingen wir auf der Oberfeldgasse entlang der Straßenbahn. Hier war auch die Umgebung anders. Es fanden sich immer wieder riesige unbebaute Äcker wieder, die von gerade geplanten Straßen umrandet waren und das angrenzende Grundstück war wieder mit Häusern verbaut. Ein Wechselspiel zwischen Häusern und Äckern.
Am Ende der Oberfeldgasse fanden wir uns inmitten großer Betonbauten wieder, wo ein Wohnblock neben dem anderen stand. Es war wirklich interessant zu beobachten wie vielfältig auch Transdanubien ist. Wir sind durch Gewerbeparks, entlang Reihenhäuser, kleiner Mehrparteienhäuser und großer Betonwohnungsbauten gegangen.
Unser Ziel Hausfeldstraße erreichten wir danach sehr rasch und waren uns beide einig, dass der Anfang der Linie 26 einen falschen Eindruck vermittelt hat und dass es eine überraschende Wendung nahm.
Streckenlänge: 13,74km
Dauer: 2:29:27